Welche Ursachen für Haarausfall gibt es und wann ist eine Haartransplantation sinnvoll? Es ist vollkommen normal, einige Haare am Tag zu verlieren. Im Schnitt handelt es sich dabei um 70–100 Haare. Diese wachsen normalerweise auch in gleicher Menge wieder nach. Im Alter kann es dazu kommen, dass die Haarfülle etwas nachlässt, aber auch dies ist vollkommen normal. Sollte Ihnen auffallen, dass Sie über einen kontinuierlichen Zeitraum deutlich mehr Haare verlieren oder sollten Ihnen kahle Stellen auffallen, ist es ratsam dies medizinisch untersuchen zu lassen. Die Ursachen für die Alopezie (Haarausfall) können vielfältig sein. Bevor Sie eine haarerhaltende Behandlung in Anspruch nehmen, sollten Sie die Ursache für den Haarausfall feststellen lassen.

Welche Arten von Haarausfall gibt es?

Man unterscheidet in Fachkreisen zwischen verschiedenen Arten von Haarausfall, dies sind die häufigsten:

  • Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
  • Diffuser Haarausfall (Alopecia diffusa)
  • Anlagebedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie)
  • Andere Formen, zum Beispiel aufgrund von Entzündungen oder ständigem Druck und Zug am Haar
Arten von Haarausfall

Was ist Alopecia areata (lokalisierter Haarausfall)?

Von lokalisiertem Haarausfall spricht man, wenn kahle Stellen entstehen, die sich klar abgrenzen lassen vom restlichen Haar. Bei dieser Art von Haarverlust sind nur einzelne, lokal begrenzte Stellen betroffen. Am häufigsten tritt diese Form von Haarverlust bei Kindern und jungen Erwachsenen auf. Alle Geschlechter können gleichermaßen betroffen sein.

Wie kommt es zu Alopecia areata (lokalisierter Haarausfall)?

Die Ursachen für Alopecia areata variieren und sind nicht immer konkret voneinander abgrenzbar. Ursachen für temporären Haarausfall können erhöhte Entzündungswerte im Körper sein, Stress, psychische Belastungen, Hormonstörungen oder auch Störungen des Immunsystems. Letztlich kann es auch durch genetische Veranlagung ausgelöst sein.

Was ist Alopecia diffusa (diffuser Haarausfall)?

Anders als bei Alopecia areata, betrifft Alopecia diffusa den gesamten Kopf gleichmäßig. Das Haar wird allgemein dünner, das Haarwachstum lässt nach. Die Kopfhaut beginnt in schweren Fällen leicht durchzuscheinen, einzelne kahle Stellen treten nicht auf. Beide Geschlechter können betroffen sein, bei Frauen tritt diese Art von Haarausfall jedoch deutlich öfter auf.

Wie kommt es zu Alopecia diffusa (diffuser Haarausfall)?

Es gibt vielzählige Gründe für diffusen Haarausfall. Dazu zählen:

Übermäßige Haarpflege: Zu häufiges Waschen kann die Kopfhaut schädigen und zu Haarausfall führen. Empfohlen wird das Waschen 1-2x pro Woche. Auch übermäßiges Stylen und die Benutzung von irritierenden Produkten kann Haarausfall auslösen.

Stress: Körperlicher und psychischer Stress führen häufig zu Haarausfall.

Schwangerschaft: Eine Schwangerschaft oder die Antibabypille verändern den Hormonspiegel. Die hormonelle Umstellung begünstigt Haarausfall

Hormonstörungen:

Infektionen oder Hauterkrankungen: Dazu zählen Pilze, Viren und Bakterien, aber auch Krankheiten wie Schuppenflechte (Psoriasis) oder Ekzeme an der Kopfhaut.

Nährstoffmangel: Die fehlenden Nährstoffe beeinflussen das Haarwachstum negativ, bzw. begünstigen Haarausfall.

Chemotherapie: Eine Chemotherapie ist sehr häufig mit diffusem Haarausfall verbunden.

Medikamente oder Vergiftungen: Man sieht zum Beispiel einen Zusammenhang mit Retinoiden, Cholesterinsenkern oder Blutverdünnern.

Wann ist eine Haartransplantation sinnvoll?

Nach der Klärung der Fragem, welche Arten von Haarausfall es gibt, ist jetzt die Frage zu klären, wann eine Haartransplantation sinnvoll ist. Bevor eine Transplantation durchgeführt wird, sollten alle andere Behandlungsmethoden ausprobiert werden. Schlagen diese nicht an, kann eine Haartransplantation in Betracht gezogen werden. Die Behandlung des Haarausfalls und die Entscheidung für oder gegen eine Transplantation sollte stets unter ärztlicher Supervision erfolgen. Eine Haartransplantation kommt also dann infrage, wenn andere Therapien versagen.