Eigenblut-Therapie
Plättchenreiches Plasma gegen Haarausfall
Die Eigenblut-Therapie ist eine Eigenbluttherapie. Sie hat sich in den letzten Jahren als neue Hoffnung bei natürlichem Haarausfall etabliert. Als Innovation im Bereich der ästhetischen Medizin hat sie den Kampf gegen Haarausfall revolutioniert. Ursprünglich stammt diese Behandlungsmethode aus der Stammzellenforschung.
Eigenblut-Therapie
Eigenblut-Plasmatherapie (Platelet– Rich- Plasma, das heißt plättchenreiches Plasma) ist die neueste Innovation in der ästhetischen Medizin. Dabei wird das plättchenreiche Blutplasma aus dem Blut des Patienten entnommen, aufbereitet und in die Haut injiziert. Daher wird auch von Vampirlifting, Draculalifting oder von autologer Bluttherapie gesprochen.
Der menschliche Körper kann mit fortgeschrittenem Alter einige biologische Abbauprozesse oder Zellschäden nicht mehr effektiv abwehren wie in jungen Jahren. Die natürlichen Selbstheilungskräfte werden mit dem Alter weniger, damit werden Degenerationsprozesse am Körper im Alter sicht- und spürbar. Haare werden lichter, es fehlt ihnen zunehmend an Vitalität, Falten werden sichtbar, Wunden heilen langsamer. Das sind nur einige Beispiele dieser natürlichen Veränderung.
Die Eigenblut-Plasmatherapie wirkt diesem Altersprozess gezielt entgegen und kann diesen je nach Anwendungsgebiet gezielt verlangsamen bzw. anhalten.
Was genau passiert bei der Eigenblut-Therapie?
Die Eigenblut-Plasmatherapie stammt aus der Stammzellenforschung.
Nach der Entnahme des körpereigenen Blutes des Patienten werden die einzelnen Blutbestandteile voneinander getrennt und eingeteilt in Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Thrombozyten reiches Plasma (Eigenblut) und Thrombozyten armes Plasma (PPP). Dieser Prozess der Plasmapherese ist deswegen so einfach, weil sich die genannten Bestandteile durch ihr unterschiedliches spezifisches Gewicht schichtweise anordnen. So wird Plättchenreiches (bzw. Thrombozytenreiches) Plasma des Patienten gewonnen, welches im nächsten Schritt in das Gewebe des Patienten mit einer feinen Injektionsnadel (ähnlich wie bei der Mesotherapie) injiziert wird.
Das Eigenblut-Plasma enthält eine Vielzahl an körpereigenen Wachstumsfaktoren, welche die Zellen im Bindegewebe zu einer vermehrten Produktion von Hyaluronsäure, Elastan und Kollagen stimulieren. Damit wird die Zellregeneration ausgelöst, es können mehr Stammzellen im Gewebe aufgenommen werden und mehr Feuchtigkeit kann gespeichert werden. Dies führt unter anderem zu einer ästhetischen Verschönerung des Hautbildes.
Wann und wie lange wirkt die Eigenblut- Therapie?
Das in der Kopfhaut injizierte Eigenblut-Plasma entfaltet in den Wochen nach der Behandlung seine regenerative Wirkung im Gewebe. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ein langanhaltendes Ergebnis nach 4-5 Behandlungen in einem Abstand von 2- 4 Monaten erzielt werden konnte. Laut der Studie waren die Ergebnisse einer Eigenblut- Plasmatherapie besser, je früher der Patient mit der Behandlung begann.
Was kann mit Eigenblut-Therapie behandelt werden?
Je nach Anwendungsgebiet kann eine Eigenblut-Plasmatherapie unterschiedlichen Alterungsprozessen entgegenwirken.
Mit Eigenblut-Plasmatherapie können folgende Bereiche behandelt werden:
- in der Kopfhaut: zur Anregung des Haarwachstums und Dickenwachstum der Haare
- in der Haut:
Anti-Age und Faltenunterspritzung im Gesicht („Vampire Lifting“), Dekolleté, Hals und Hand- oder Fußrücken
Verminderung von dunklen Augenringen
- im Narbengewebe und in Wunden:
für optimalere Durchblutung und Verminderung von Narbengewebe, Akne- Narben oder Schwangerschaftsstreifen
Entzündungshemmung und Schmerzlinderung bei Wundheilung
Optimierung nach Haartransplantationen, Laser- oder Peeling-Behandlungen
- in Muskel- Knorpel- Bänder- oder Sehnengewebe: unterstützt den Heilungsprozess bei Bänder-, Muskel- oder Sehnenläsionen, Arthrosen, Schleimbeutelentzündung etc.
- zur Frakturbehandlung bei Arthrose oder rheumatischen Erkrankungen
- in der Veterinärmedizin
- und viele andere mehr
Welche Eigenschaften hat Eigenblut-Plasma?
Das plättchenreiche, bzw. thrombozytenreiche Blutplasma wird aufbereitet.
Das hoch konzentrierte Blutplasma enthält eine hohe Konzentration an Mikronährstoffen und Zytokinen, das heißt Wachstumsfaktoren. Wachstumsfaktoren sind Proteine, die Signale von Zelle zu Zelle übertragen und damit Informationen weitergeben (siehe Tabelle einzelne Wachstumsfaktoren und ihre biologische Wirkung).
Allgemein lassen sich folgende Eigenschaften für Eigenblut-Plasma nachweisen:
- Eigenblut-Plasma wirkt regenerierend, schmerzstillend, abschwellend und entzündungshemmend auf das Gewebe
- enthält Wachstumsfaktoren (siehe unten) und Mikronährstoffe, die die Zellregenration, Zellwachstum und die Wundheilung deutlich verbessern
- angeregtes Kollagen- Wachstum stimuliert Zellerneuerung
- Aktivierung von Bindegewebezellen (Fibroblasten), die ebenfalls die Elastin- und Kollagen Neubildung anregen
→ die Bildung von Hyaluronsäure wird vermehrt, dadurch wird mehr Feuchtigkeit und Wasser gespeichert
→ dadurch kommt es zur Erneuerung des Bindegewebes und der Haut von innen
- Stammzellen des Bindegewebes werden erneuert → Geweberegeneration
- Wachstumsfaktoren stimulieren Neubildung der Blutgefäße → unterstützt Haarwachstum
Definitionen:
Kollagen: Das im menschlichen Körper am häufigsten vorkommende Protein und wichtiger Bestandteil der Haut und des Bindegewebes.
Elastin: Ein Faserprotein, welches die Funktion der Formgebung hat und für die Dehnungsfähigkeit großer Blutgefäße. Beispielsweise der Aorta, verantwortlich ist.
Fibroblasten: Diese beweglichen Zellen sind Hauptbestandteil des Bindegewebes. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Wundheilung und bei der Zellproliferation (Zellwachstum).
In Eigenblut-Plasma können folgende Wachstumsfaktoren mit ihrer biologische Wirkung nachgewiesen werden:
TGF Beta – Transforming Growth Factor:
unterstützt Zellwachstum, Gefäßneubildung sowie die extrazelluläre Matrix-Bildung; Anti-inflammatorische Wirkung (entzündungshemmend)
EGF – Epidermaler Wachstumsfaktor:
stimuliert Zellwachstum (Zellproliferation)
Erneuerung der Blutgefäße aus bereits bestehenden Blutgefäßen (Andiogenese)
reguliert die extrazellulären Matrixwiederherstellung
PDGF – Platelet Derived Growth Factor:
regt Zellwachstum an sowie Fibroblastenbildung
Zellteilung und -migration; Andiogenese;
Wundheilung nach Verletzung und Mitose- Induktion
VEGF – Vascular Endothelial Growth Factor:
Erneuerung der Blutgefäße aus bereits bestehenden Blutgefäßen (Andiogenese)
IGF – Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktoren:
stimuliert Kollagensynthese, Zellproliferation und Fibroblastenmigration
FGF – Fibroblast Growth Factor:
stimuliert Zellwachstum (Zellproliferation)
Erneuerung der Blutgefäße aus bereits bestehenden Blutgefäßen (Andiogenese) Zelldifferenzierung; können Genaktivierung auslösen
Was bewirkt eine Eigenblut-Therapie bei Haarausfall?
Das Eigenblut-Plasma regt in der Kopfhaut die Stammzellen in den Haarwurzeln an. Damit wird präzise das Haarwachstum angeregt.
Der Haarzyklus (Verlinkung) und die damit verbundenen Wachstums- und Ruhephasen, werden maßgeblich von den Wachstumsfaktoren gesteuert und angeregt. Durch die Eigenblut-Plasmatherapie werden Wachstumsfaktoren von den Thrombozyten freigesetzt, welche die Stammzellen in den Haarfollikeln von einer Stagnation in einen aktiven Zustand versetzen und damit das Haarwachstum anregen.
Des Weiteren werden durch die Mikronährstoffe und Wachstumsfaktoren die kleinsten Blutgefäße (Kapillaren, Arteriolen und Venolen) durchblutet. Die Blutgefäße werden aus den bestehenden Blutgefäßen erneuert und neugebildet (Andiogenese, siehe Wirkung Wachstumsfaktoren). Dies regt seinerseits das Haarwachstum an.
Was sind mögliche Nebenwirkungen einer Eigenblut-Therapie?
Da die Eigenblut-Plasmatherapie auf körpereigenen und autologen Wirkstoffen beruht, ohne dabei chemische oder synthetische Stoffe zu verwenden, ist die Verträglichkeit nachgewiesenermaßen sehr gut. Daher treten allergische Reaktionen sehr selten auf. Außer Rötung oder kleinen Blutergüssen als Folge der Injektionen sind keine unerwünschten Nebenwirkungen bekannt.
Was sind Kontraindikationen für eine Eigenblut-Therapie?
Eigenblut-Plasmatherapie sollte nicht angewendet werden bei Menschen Infektionskrankheiten, wie z. B. HIV, akuten Autoimmunkrankheiten, Gerinnungsstörungen, entzündeter Haut oder bei akutem Herpes. Des Weiteren sollten Schwangere eine Eigenblut-Plasma Behandlung vermeiden. Weitere Kontraindikationen für Eigenblut-Plasmatherapie ist eine veränderte Thrombozytenfunktion (Blutkrankheit), Krebserkrankung, chronische Lebererkrankungen oder Stoffwechselstörungen. Bitte sprechen Sie diesbezüglich mit Ihrem Arzt und lassen sich von uns beraten.
Was ist vor und während einer Eigenblut-Therapie zu beachten?
Ungefähr eine Woche vor einer Eigenblut-Plasma Behandlung sollten folgende Medikamente unter ärztlicher Aufsicht abgesetzt werden: Aspirin, Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac sowie alle blutverdünnenden Mittel, die das Risiko von Blutergüssen erhöhen würden.
DHI-Eigenhaartransplantation
Die Direkt-Hair-Transplantation ist eine Einzelhaartransplantationsmethode. Die einzelnen Follikel werden entnommen und direkt implantiert.
mehr erfahren
FUE- Eigenhaartransplantation
Die Follicular-Unit-Extraction ist eine Methode bei der Grafts mit 2-4 Haarfollikeln entnommen und dann implantiert werden.
mehr erfahren
FUT- Eigenhaartransplantation
Die Follicular-Unit-Transplantation wir auch Streifenmethode genannt. Hier wird ein Haarstreifen entnommen und die Follikel dann einzeln implantiert.
mehr erfahren