-->
PRP Plasmatherapie (Platelet– Rich- Plasma, das heißt plättchenreiches Plasma) ist die neueste Innovation in der ästhetischen Medizin. Dabei wird das plättchenreiche Blutplasma aus dem Blut des Patienten entnommen, aufbereitet und in die Haut injiziert. Daher wird auch von Vampirlifting, Draculalifting oder von autologer Bluttherapie gesprochen.
Der menschliche Körper kann mit fortgeschrittenem Alter einige biologische Abbauprozessen oder Zellschäden nicht mehr effektiv abwehren wie in jungen Jahren. Die natürlichen Selbstheilungskräfte werden mit dem Alter weniger, damit werden Degenerationsprozesse am Körper im Alter sicht- und spürbar. Haare werden lichter, es fehlt ihnen zunehmend an Vitalität, Falten werden sichtbar, Wunden heilen langsamer. Das sind nur einige Beispiele dieser natürlichen Veränderung.
Die PRP- Plasmatherapie wirkt diesem Altersprozess gezielt entgegen und kann diesen je nach Anwendungsgebiet gezielt verlangsamen bzw. anhalten.
Die PRP- Plasmatherapie stammt aus der Stammzellenforschung.
Nach der Entnahme des körpereigenen Blutes des Patienten werden die einzelnen Blutbestandteile voneinander getrennt und eingeteilt in Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Thrombozytenreiches Plasma (PRP) und Thrombozytenarmes Plasma (PPP). Dieser Prozess der Plasmapherese ist deswegen so einfach, weil sich die genannten Bestandteile durch ihr unterschiedliches spezifisches Gewicht schichtweise anordnen. So wird Plättchenreiches (bzw. Thrombozytenreiches) Plasma des Patienten gewonnen, welches im nächsten Schritt in das Gewebe des Patienten mit einer feinen Injektionsnadel (ähnlich wie bei der Mesotherapie) injiziert wird. Das PRP- Plasma enthält eine Vielzahl an körpereigenen Wachstumsfaktoren, welche die Zellen im Bindegewebe zu einer vermehrten Produktion von Hyaluronsäure, Elastan und Kollagen stimulieren. Damit wird die Zellregeneration ausgelöst, es können mehr Stammzellen im Gewebe aufgenommen werden und mehr Feuchtigkeit kann gespeichert werden. Dies führt unter Anderem zu einer ästhetischen Verschönerung des Hautbildes.
Das in der Kopfhaut injizierte PRP-Plasma entfaltet in den Wochen nach der Behandlung seine regenerative Wirkung im Gewebe. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass ein langanhaltendes Ergebnis nach 4-5 Behandlungen in einem Abstand von 2- 4 Monaten erzielt werden konnte. Laut der Studie waren die Ergebnisse einer PRP- Plasmatherapie besser, je früher der Patient mit der Behandlung begann.
Je nach Anwendungsgebiet kann eine PRP- Plasmatherapie unterschiedlichen Alterungsprozessen entgegenwirken.
Mit PRP- Plasmatherapie können folgende Bereiche behandelt werden:
Das plättchenreiche, bzw. thrombozytenreiche Blutplasma wird aufbereitet
Das hochkonzentriertes Blutplasma enthält eine hohe Konzentration an Mikronährstoffen und Zytokinen, das heißt Wachstumsfaktoren. Wachstumsfaktoren sind Proteine, die Signale von Zelle zu Zelle übertragen und damit Informationen weitergeben (siehe Tabelle einzelne Wachstumsfaktoren und ihre biologische Wirkung).
Allgemein lassen sich folgende Eigenschaften für PRP- Plasma nachweisen:
→ die Bildung von Hyaluronsäure wird vermehrt, dadurch wird mehr Feuchtigkeit und Wasser gespeichert
→ dadurch kommt es zur Erneuerung des Bindegewebes und der Haut von innen
Definitionen:
Kollagen: Das im menschlichen Körper am häufigsten vorkommende Protein und wichtiger Bestandteil der Haut und des Bindegewebes.
Elastin: Ein Faserprotein, welches die Funktion der Formgebung hat und für die Dehnungsfähigkeit großer Blutgefäße. Beispielsweise der Aorta, verantwortlich ist.
Fibroblasten: Diese bewegliche Zellen sind Hauptbestandteil des Bindegewebes. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Wundheilung und bei der Zellproliferation (Zellwachstum).
In PRP Plasma können folgende Wachstumsfaktoren mit ihren biologische Wirkung nachgewiesen werden:
TGF Beta – Transforming Growth Factor:
EGF – Epidermaler Wachstumsfaktor:
PDGF – Platelet Derived Growth Factor:
VEGF – Vascular Endothelial Growth Factor:
IGF – Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktoren:
FGF – Fibroblast Growth Factor:
Das PRP- Plasma regt in der Kopfhaut die Stammzellen in den Haarwurzeln an. Damit wird präzise das Haarwachstum angeregt.
Der Haarzyklus (Verlinkung) und die damit verbundenen Wachstums- und Ruhephasen, werden maßgeblich von den Wachstumsfaktoren gesteuert und angeregt. Durch die PRP- Plasmatherapie werden Wachstumsfaktoren von den Thrombozyten freigesetzt, welche die Stammzellen in den Haarfollikeln von einer Stagnation in einen aktiven Zustand versetzen und damit das Haarwachstum anregen.
Des weiteren werden durch die Mikronährstoffe und Wachstumsfaktoren die kleinsten Blutgefäße (Kapillaren, Arteriolen und Venolen) durchblutet. Die Blutgefäße werden aus den bestehenden Blutgefäßen erneuert und neugebildet (Andiogenese, siehe Wirkung Wachstumsfaktoren). Dies regt seinerseits das Haarwachstum an.
Da die PRP- Plasmatherapie auf körpereigenen und autologen Wirkstoffen beruht, ohne dabei chemische oder synthetische Stoffe zu verwenden, ist die Verträglichkeit nachgewiesenermaßen sehr gut. Daher treten allergische Reaktionen sehr selten auf. Außer Rötung oder kleinen Blutergüssen als Folge der Injektionen sind keine unerwünschten Nebenwirkungen bekannt.
PRP- Plasmatherapie sollte nicht angewendet werden bei Menschen Infektionskrankheiten, wie z.B. HIV, akuten Autoimmunkrankheiten, Gerinnungsstörungen, entzündeter Haut oder bei akutem Herpes. Des Weiteren sollten Schwangere eine PRP- Plasma Behandlung vermeiden. Weitere Kontraindikationen für PRP- Plasmatherapie ist eine veränderte Thrombozytenfunktion (Blutkrankheit), Krebserkrankung, chronische Lebererkrankungen oder Stoffwechselstörungen. Bitte sprechen Sie diesbezüglich mit Ihrem Arzt und lassen sich von uns beraten.
Ungefähr eine Woche vor einer PRP-Plasma Behandlung sollten folgende Medikamente unter ärztlicher Aufsicht abgesetzt werden: Aspirin, Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac sowie alle blutverdünnenden Mittel, die das Risiko von Blutergüssen erhöhen würden.