Der genetisch bedingte Haarausfall (Androgenetische Alopezie) ist die häufigste Form von Haarausfall und ist durch progressives Ausdünnen der Haarfollikel gekennzeichnet. Der androgenetische Haarausfall ist eine natürliche Erscheinung des Älterwerdens, weltweit sind etwa 80% der Männer betroffen. Wie der Name suggeriert, wird die Androgenetische Alopezie durch männliche Geschlechtshormone (Androgene) vererbt, die sowohl von Männern als auch von Frauen weitergegeben werden. Daher kann die Androgenetische Alopezie durch den Vater oder Mutter übertragen werden.

Diese Form des Haarausfalls ist gekennzeichnet durch eine erhöhte Sensibilität der Haarfollikel gegenüber Androgenen. Diese Hypersensibilität beruht auf einer erhöhten Aktivität der Androgenrezeptoren in den Haarwurzeln.
Im Durchschnitt nimmt der Haarausfall bei den Betroffenen im Alter zu. Konkret entwickeln die Haarwurzeln eine Hypersensitivität gegenüber dem vom körpereigenen Testosteron stammenden Abbauprodukt DHT (Dehydrotestosteron). DHT wird mittels der Enzym 5-a Reduktase aus der Umwandlung von Testosteron gewonnen. DHT verändert die Funktionalität der Haarfollikelrezeptoren und greift die Haarfollikel an, welche sich in Folge verkleinern und schließlich absterben.
Es ist erwiesen, dass Rauchen den Haarverlust bei genetischer Veranlagung häufig beschleunigt .

Genetisch bedingter Haarausfall tritt nach mehreren Jahren der Wirkung von Androgenen auf die Haarfollikel von Betroffenen, die eine genetische Veranlagung zu Haarausfall aufweisen.

Ab wann spricht man von Alopezie?

Man spricht ab etwa ab 100 Haaren, die langfristig täglich ausfallen, von Alopezie. Diese Zahl ist als ungefähre Richtlinie zu verstehen, denn der natürliche Haarausfall ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und richtet sich nach der Haardichte.
Wie viele Haare Menschen im Durchschnitt auf dem Kopf haben, hängt von ihrer Haarfarbe ab. Blondes Haar ist sehr fein und hat daher mit etwa 150.000 Haaren die dichteste und dünnste Haarbeschaffenheit. Braunhaarige Menschen haben in der Regel 110.000 Haare und Schwarzhaarige haben im Durchschnitt um die 100.000 Haare auf dem Kopf. Rothaarige haben mit 80.000- 90.000 Haaren die geringste Haardichte.

Symptome und Verlauf der angrogenetischen Alopezie

Beim genetisch bedingten Haarausfall bei Männern lichten sich die Haare zuerst an der Stirn und an den Schläfen. Der Haarausfall kann sich am Hinterkopf ausweiten, bis schließlich eine Halbglatze oder Glatze entstehen kann. Der Verlauf von genetisch bedingtem Haarausfall ist individuell unterschiedlich. Der Haarausfall kann sich auf
Die Symptome beim androgenetischen Haarausfall mit weiblichem Muster (Verlinkung) sind das Ausdünnen der Haare im Bereich des Mittelscheitels und das Sichtbar werden der Kopfhaut im fortgeschrittenen Stadium. Im Gegensatz zum erblich bedingten Haarausfall bei Männern verschwinden nicht alle Haare auf dem Kopf, meist bleiben frontal über der Stirn sowie seitlich und am Hinterkopf dichte Haare erhalten.

Wie oft tritt die Androgenetische Alopezie auf?

Bei Männern ist die erblich bedingte Alopezie in 95% der Fälle die Ursache für Haarausfall.
Bei Frauen gestaltet sich die Prävalenz anders: Frauen unter 30 Jahren sind selten betroffen, mit zunehmendem Alter, besonders mit dem Einsetzen der Menopause, steigt die Häufigkeit und Empfänglichkeit für genetisch bedingten Haarausfall. Im Alter über 65 Jahren sind etwa 75% aller Frauen von Androgenetischer Alopezie betroffen.

Ursachen der Androgenetischen Alopezie

Die genauen Ursachen von genetisch bedingtem Haarausfall wird wissenschaftlich noch immer intensiv untersucht. Die Einzelheiten der Wirkungsweise konnten noch nicht im Detail nachgewiesen werden.
Erwiesen ist, dass Androgenetische Alopezie/ Genetisch bedingter Haarausfall in Zusammenhang mit einer erhöhten Bildung der Androgenrezeptoren im Intrazellularraum in den von Haarausfall betroffenen Haarfollikeln steht. Diese Androgenrezeptoren sind ausschlaggebende Faktoren bei der Bildung von Haaren. Durch die Hyperaktivität der Androgenrezeptoren bringt eine größere Anzahl jedoch eine umgekehrte Wirkungsweise mit sich, die unter Anderem zum Ausdünnen und Verkleinern der Haarfollikel führt. Diese bilden in Folge dünnere und kürzere Terminalhaare. Der natürliche Haarzyklus verändert sich insofern, als dass sich die Anagenphase (Wachstumsphase) verkürzt und sich die Telogenphase (Ruhephase) verlängert, was insgesamt die Lebensdauer eines Haarfollikels verkürzt.

Unterschied zwischen Genetisch bedingtem Haarausfall bei Männern und Frauen

Genetisch bedingter Haarausfall setzt bei Frauen an anderen Stellen an als bei Männern. Bei Androgenetischer Alopezie mit weiblichem Muster dünnt das Haar im Mittelscheitel zunehmend aus, bis die Kopfhaut zu sehen ist. Dieser Prozess kann in jungen Jahren beginnen und sich dann mit zunehmendem Alter (besonders während der Menopause) bescheunigen (Verlinkung Androgenetische Alopezie mit weiblichem Muster).
Bei Androgenetischer Alopezie bei Männern setzt der Haarausfall an den Schläfen ein und wird im Scheitelbereich und am hinteren Kopf fortgeführt. Es handelt auch bei Männern um einen Prozess von zunehmendem Ausdünnen der Haare, die schließlich in einer (Halb- ) Glatze enden kann.